- 4367 - 1324. August 9. Liegnitz auf dem Rathhause im gehegten Dinge (actum et datum). Vig. b. Laur. Heinrich von Woycesdorf, Bürgermeister in Liegnitz, und die Rathmannen Heinrich von Croczicz, Johann Ledersnider, Werner der Kleine, Nikolaus Merclini und andere Aeltere bekunden, dass Bruder Sifrid, Meister des Matthiashospitals in Breslau der Kreuziger mit dem Stern, unter Zustimmung des Priors Johann Baran und des gesammten Konventes ihren Mitbürgern Heinrich von Rugia (Royn), Nikolaus Merclini und Konrad Cingil den dem Nikolaihospital und dessen Kirche gehörenden Ackerrest ubirzar gemeinhin genannt bei Liegnitz gelegen zu Erbrecht verpachtet hat. Nikolaus Merclini und seine Nachfolger geben für ihren dritten Antheil jährlich 1/2 Mk. als Zins dem Hospital in Liegnitz oder dessen Prior zum Nutzen des Konvents sowie einen Malter guten Roggen, ferner bezahlt er den Bischofszins von 4 Skot. Konrad Cingil und seine Nachfolger werden für ihren Ackertheil jährlich 1 Mk. und einen Malter guten Roggen sowie die 4 Skot Bischofszins entrichten. (Ueber Heinrich von Royn's Bedingungen wird nichts gesagt.) Der völlig ungehinderte Weiterverkauf dieser Ueberscharäcker muss vor dem Prior oder dem Konvente des Nikolaihospitals geschehen. Wer in Bezahlung des Zinses säumig wird, dessen Besitz in und ausser der Stadt soll der Erbrichter pfänden und die Pfänder dem Hospitalmeister überreichen. Z.: die Obgenannten, ferner der Stadtrichter Nikolaus von Woycesdorf (Woitsdorf Kr. Goldberg-Haynau) und alle Schöffen, nämlich Jesco Cristani, Hermann Lubez, Pezold Kaliz, Cunad Albi, Heinrich Ysinberch, During und Winrich der Bäcker. Or. im Breslauer Staatsarchiv Breslau Matthiasstift 83 mit dem an Pergamentstreifen hängenden Schöffensiegel, abgebildet bei Pfotenhauer, Schlesische Siegel Taf. VI, No. 54 und Saurma, Schlesisches Wappenbuch Taf. VI, No. 71, und dem stark beschädigten kleinen Stadtsiegel, - unter einem Baldachin steht ein Heiliger, St. Peter - von der Umschrift lässt sich noch entziffern . CIVITATIS LIG . . , während von dem mittleren Siegel nur noch die Einschnitte vorhanden sind. Nach späteren Abschriften abgedruckt bei Schirrmacher, Liegnitzer Urkundeubuch S. 47/48. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke. |